Kelten und Druiden in der Schweiz


Taranis

Taranis ist kein keltischer Gott oder Donnergott wie dies in den gängigen Nachschlagewerke stets rezitiert und voneinander abgeschrieben wird. Die Behauptung von keltischen Gottheiten ist frei erfunden resp. wurde durch die römischen und griechischen Übersetzenden aus deren dualen Denkweise in ihrer anderen Kultur im Irrtum auf die ihnen nicht zugängliche und nicht verständliche keltische Kultur übertragen.

Der Begriff Taranis wird überliefert durch den römischen Dichter Marcus Annaeus Lucanus, 39-65 n.Chr., [Lukan] in der Pharsalia [I,445]. Lucanus lebte zu einer Zeit, als das keltische Druidentum bereits durch römische Kaiser aufgehoben und verboten und die keltische Kultur dadurch ihrer Schulen beraubt war.

In seiner Kunde schreibt Lukan hörensagend vom Opfer-Altar Teutates, Esus und Taranis. Das ist mit Bezug auf keltische Inhalte ein blanker Unsinn. Im Mittelpunkt der keltischen Kultur steht eindeutig belegt die unvergängliche Seele mit der [Nicht-]Geheimlehre der keltischen Druiden, einem dreieinigen Monismus ohne Zweiteilung durch Gottheiten. Weder Altar noch Opfer an Götter sind in diesem Zusammenhang begründet denkbar.

Taranis
Die nachkeltisch gallo-römische Darstellung der [angeblichen] Taranis zeigt keinen keltischen Donnergott, sondern auf der einen Seite die Spirale der Endlos-Schlaufe und auf der anderen Seite ein Rad, [und die freien Gedanken in der Mitte].

Die spätere Deutung als römischen Jupiter oder Dispater verkennt oder leugnet das ebenfalls durch Lukan überlieferte Denken, wonach die Kelten Wieder-Auferstandene waren. [Lesen Sie dazu bitte die keltisch gelebte Todlosigkeit].

Etymologisch ist Taranis nicht zwingend vom altkeltischen *tarana für Donner abzuleiten, sondern kann auch als tar-anis = anders im Sinne von unbestimmt verstanden werden. Im keltischen Monismus der Natur ist auch draussen, jenseits, nichts was nicht ist, aber jenes was ist, will entdeckt, erkannt und benannt werden.
Lukan überliefert seiner Nachwelt keineswegs eine angeblich keltische Götter-Trias oder Triade, sondern Lukan erwähnt die drei zentralen Inhalte der keltischen Mythologie in der untergegangenen keltischen Kultur ohne sich dabei der tatsächlichen Zusammenhänge bewusst zu sein:

Teutates ist die unvergängliche Seelen-Gemeinschaft der Kelten durch die Polarität der sich gegenseitig bedingenden Tag- und Nacht-Gleichen Samonios mit Cernunnos am 1. November und Beltane mit Belenos am 1. Mai, im nachkeltischen Europa ersetzt durch Weihnacht und Ostern.

Esus ist die Gute, die Alles heilende keltische Mistel resp. der Mistelkult der Kelten.

Taranis wäre demnach die Verbindung der Polarität von sich gegenseitig bedingenden Sonnenwenden, Imbolg am 1. Februar und Lugnasad am 1. August, [bzw. von Jungfrau, Schwangerschaft und Geburt], mit Teutates, den ebenfalls sich gegenseitig bedingenden Tag- und Nachtgleichen.