Kelten und Druiden in der Schweiz


Hexen - Was ist eine Hexe?

Entstehung, Herkunft und Bedeutung der Hexe

Hexe
Hexe in der Tradition am Fasnacht-Umzug in Zürich anno 2012

Was ist eine Hexe? Mit Bezug auf die Entstehung von Hexen im Wort-Gebrauch als Begriff ist zu unterscheiden zwischen einer stets rezitierten und voneinander abgeschriebenen Etymologie [sprachlichen Wurzel] der in Deutschland erfassten Figur Hagazussa als Sinn-Bild aus germanischer Sage mit unklaren, gesuchten Resultaten sowie teilweise abenteuerlichen Ableitungen und den tatsächlich überlieferten Fakten vor Ort:

Die Hexen im Sinn vom heute allgemein üblichen Verständnis resp. Unverständnis entstanden um 1400 in der deutsch-sprachigen Schweiz als Hägsen [... Schweizer-Deutsch ist nicht gleich Deutsch] in Folge einer Überlagerung von keltischer Kultur durch die Gespenster vom Geist [nachdem durch römische Kaiser die keltischen Schulen aufgehoben und verboten wurden].

Hexen

Der erste bekannte Hexen-Prozess bei dem explizit das deutsche Wort hägsen verwendet wurde, ist 1402 nachgewiesen im Norden der Schweiz, Stadt Schaffhausen am Rhein zwischen Basel und Bodensee. Das Wort hexereye erscheint 1419 im Zentrum der Schweiz, Stadt Luzern am Weg von Basel zum Gotthard. Dabei soll es sich um den ersten Beleg für Hexerei im deutschen Sprachraum handeln.
www.stadtarchiv-schaffhausen.ch/uploads/media/Hexenprozesse-Stein-am-Rhein.pdf

Im Schweizer-Deutsch ist das Wort häg oder heg gleich dem deutsch-deutschen habe als Form von haben; die Aussage si heg zauberet meint deutsch sie habe gezaubert usw. Mit einer übergeordneten Bezeichnung wie Hägsen oder Hegsen [Hexen] könnten demnach im Schweizer-Deutsch jene erfasst worden sein, welche vorgaben oder verdächtigt wurden etwas zu können oder etwas getan zu haben.

Durch das im Schweizer-Deutsch noch immer vorhandene unbestimmte Verb heg und hegs erschliesst sich der Begriff Hegs [Hex] und Hegsen [Hexen] bzw. Hägs [Häx] und Hägsen [Häxen] von selbst auch im Zusammenhang mit der Hexen-Verfolgung nach dem Konzil von Basel (1431-1449) nebst dem Verständnis der Tradition in einer Walpurgisnacht. Auf dem Konzil von Basel kamen zum ersten Mal Hexen-Theoretiker aus verschiedenen Teilen Mitteleuropas in direktem Kontakt zueinander, was durch den gegenseitigen Austausch in den Jahren nach dem Konzil zur Verbreitung einer Hexen-Lehre bzw. der Hexen-Verfolgung führte ...

[... Hexen-Forschung].

Tradition der Hexe, Volksmund, Volksglauben

In der Deutsch-Schweiz ist die Hexe ein Bestandteil von Märchen-Welt zwecks Erziehung der Kinder [Hänsel und Gretel] und gehört nicht zum angeblichen Volks-Glauben, sondern wurde mit der Zuwanderung von germanischer Kultur aus dem Norden eingeschleppt, regional unterschiedlich ausgeprägt. Die Vorstellung von Drachen und germanischen Hagazussa-Hexen, der Gespenster-Glaube, hat keinen keltischen Hintergrund. Das vorbestehende Brauchtum von Lob und Tadel der Kinder durch den Samichlaus [Klaus im Wald] wurde dadurch nicht verdrängt. In der Tradition erhalten erscheinen Hexen als Figur in verschiedenen Darstellungen zur Fasnacht, heute mit Martini im November über Dreikönig zur Lichtmess im Februar.

Moderne Hexen heute

Im schweizer-deutschen Volksmund können heute jene Frauen als Häx [Hexe] bezeichnet werden welche sich in Verhalten oder Aussehen an der Grenze oder ausserhalb der gewöhnlichen Norm oder Toleranz befinden, aber stets bezogen auf das Umfeld jener welche das Wort Hexe verwenden.

Hexen-Kessel, Zauber der Hexen, Hexen - Magie

Die Herstellung von wirksamen Mitteln aus der Natur [Kräuter usw.] gehört zu dem sagen-umwobenen keltischen Druidentum. Mit dem Verbot der Druiden-Schulen durch römische Kaiser wurde das Wissen privatisiert und musste vor allem von der Frau als Mutter weiter geführt werden im Verborgenen. Spätestens seit dem Canon Episcopi um 906 wandte sich die katholische Kirche mit zwischenzeitlich eigenem Kräuter-Garten in ihrem Kloster gegen offenbar weit verbreitete Bräuche dieser nacht-fahrenden Frauen. Besonders durch die süd-deutsche Hildegard von Bingen um 1100 und den im schweizer-deutschen Kanton Schwyz geborenen Paracelsus um 1500 wurden die Rezepte der mit Zauber bezeichneten Substanzen als Wissen weiter transportiert.

Paracelsus (1493-1541): Dosis sola venenum facit - [Allein die Menge macht das Gift].